Schwimmunterricht und Schwimm-AG
Jedes Jahr ertrinken in Deutschland mehrere hundert Menschen. Knapp 35% der Kinder und Jugendlichen und ¼ der Erwachsenen sind als Nichtschwimmer oder schlechte Schwimmer einzustufen. Kaum jedes zweite zehnjährige Kind, das die Grundschule verlässt, kann sicher schwimmen.
Dafür gibt es unterschiedliche Ursachen. Zum einen werden immer mehr Schwimm- und Hallenbäder geschlossen. Zum anderen gibt es sozio-kulturelle Ursachen. Vor wenigen Jahrzehnten war es für Eltern selbstverständlich, mit ihren Kindern Schwimmen zu gehen und diese ans Wasser zu gewöhnen. Leider ist der Trend seit vielen Jahren gegenläufig.
Um diesem entgegenzuwirken, nutzt die Peter-Härtling-Schule wöchentlich drei halbstündige Schwimmtermine in der „Schwimmoper“. Über den Weg spielerischer Wassergewöhnung sollen die Schülerinnen und Schüler Wasser kennenlernen und die Fähigkeit erwerben, sich sicher über Wasser zu halten. Ziel ist es, zumindest das Seepferdchen zu erwerben oder auch weitere Schwimmnachweise (Bronze, Silber, …) zu erwerben. Möglichst keine Schülerin, kein Schüler soll die Peter-Härtling-Schule einmal als Nichtschwimmer/in verlassen müssen.
Dienstags in der fünften und sechsten Stunde machen sich mehrere Schüler aus verschiedenen Klassen auf den Weg zur Schwimmoper zur Schwimm AG. Je nach Bedarf richtet sich diese Arbeitsgemeinschaft an Schwimmer, die an ihren Fähigkeiten feilen sollen, oder auch an ältere Nichtschwimmer („Nichtschwimmer-AG“), die bisher noch keine ausreichende Sicherheit im Schwimmen erlangen konnten.
Es gibt vielfältige Übungen zum Rücken-, Kraul- und Brustschwimmen, zum Tauchen, Springen und auch Flossenschwimmen. Auch spielerische Übungen, wie das „Reiten“ oder „Surfen“ auf dem Schwimmbrett oder das Einsammeln von Tauchringen gehören zum Schwimmunterricht in diesen Klassen und dienen der Verbesserung der koordinatorischen Fähigkeiten. In aller Regel erwerben diese Schülerinnen und Schüler die Schwimmabzeichen in Bronze und Silber, teilweise auch in Gold.
Grundsätzlich werden alle Gruppen von mehreren Lehrkräften betreut. Unabdingbare Voraussetzung ist, dass jeweils mindestens eine Lehrerin oder ein Lehrer einen aktuell gültigen Rettungsschein besitzt. Diese bringen häufig eigene sportliche Vorerfahrungen als Wasserballer, Vereinsschwimmer oder Triathleten mit.