Gedichtprojekt an der Peter-Härtling-Schule: „Ich höre Wuppertal“ und andere Parallelgedichte zur Poesie Orhan Velis
Im Deutschunterricht der Klasse 9 an der Peter-Härtling-Schule tauchten die Schülerinnen und Schüler in die Welt der Lyrik ein – genauer gesagt in das berühmte Gedicht „Ich höre Istanbul“ von Orhan Veli aus dem Jahr 1941. In einem kreativen Projekt setzten sie sich intensiv mit dem Gedicht auseinander und verfassten im Anschluss eigene Parallelgedichte.
Im Original beschreibt der türkische Dichter Istanbul nicht über das, was er sieht, sondern über das, was er hört – leise, eindringlich, voller Atmosphäre. Inspiriert von diesem poetischen Ansatz machten sich die Jugendlichen daran, ihre eigenen Lebenswelten auf ähnliche Weise einzufangen: „Ich höre Wuppertal“, „Ich höre meine Straße“, „Ich höre den Morgen“ – so hießen einige der neuen Texte.
Die Schülerinnen und Schüler zeigten dabei nicht nur ein feines Gespür für Sprache, sondern auch für die Geräusche, Stimmungen und Bilder ihres Alltags. Ob Straßenlärm, Vogelgezwitscher oder das Summen der Schwebebahn – die Parallelgedichte gaben einen eindrucksvollen Einblick in die ganz persönliche Wahrnehmung der jungen Autorinnen und Autoren.
Das Projekt ermöglichte einen kreativen Zugang zur Poesie und förderte gleichzeitig das sprachliche Ausdrucksvermögen. Die Ergebnisse wurden in der Klasse präsentiert und fanden großen Anklang. Einige der Gedichte sollen im Schulhaus ausgestellt oder sogar veröffentlicht werden.
Ein gelungenes Beispiel dafür, wie Literatur zum Ausgangspunkt für persönliche Entfaltung werden kann – und wie moderne Schule kulturelle Bildung lebendig macht.